Zur Geschichte des Warmbächliareals

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Die Bäche

Stadtbach und Warmbächli auf der Karte von 1879 hinterlegt mit der heutigen Bebauung. Die Güterstrasse 8 ist nach dem h des Wortes Stadtbach.

Das Warmbächliareal hat seinen Namen vom Warmbächli, welches schon lange unter dem Warmbächliweg verschwunden ist. Sichtbar war an der Fassade der Güterstrasse 8 der Kanal des Stadtbachs – dieser wird in Zukunft auch durch unseren Innenhof plätschern. Die beiden Bäche kann man auf dieser Karte von 1879 gut erkennen. Der Stadtbach ist kein natürliches Gewässer, er wurde im 13. Jahrhundert angelegt und diente als Abwasserkanal für die Stadt. Der neue Innenhof auf dem Areal orientiert sich an dessen Niveau. Auch heute noch ist der Stadtbach offiziell Teil des Kanalisationsnetzes und kein Gewässer. Das bedeutet, dass er glücklicherweise nicht unter das Gewässerschutzgesetz fällt – ein Regelwerk weniger, das wir im relativ engen Innenhof berücksichtigen müssen.

Bahnstrasse 21 / Güterstrasse 8: Chocolat Tobler

Güterstrasse 8 zu Zeiten von Chocolat Tobler

Das mittlerweile abgerissene Gebäude an der Bahnstrasse 21 wurde vermutlich 1918 als Fabrik für Chocolat Tobler in Ergänzung zur Fabrik in der Länggasse erbaut. Das Lagerhaus an der Güterstrasse 8 wurde 1962 wiederum als Ergänzung zu diesem erstellt. 1984 verlegte Chocolat Tober seine gesamte Produktion in einen Neubau in Bern Brünnen. Das Areal in Brünnen erhielten sie in einem Landabtausch mit der Stadt Bern (oder dem Kanton?), womit neben der jetztigen Uni Tobler auch diese beiden Liegenschaften in Besitz der Stadt kamen. Nach der Schokoladefabrikation erlebten die beiden Liegenschaften diverse Nutzungen: das Lichtspiel, das Atelier von Babu Wälti , Carlo Lischetti, die Berner Redaktion von 20 Minuten, das Studio von Luigi Colani, Arbeitslosenprojekte, Versuchsanordnung 2 und 3 von Transform, Architekt*innen, ein Biogemüsehändler, das Teelager von Haco, unsere Zwischennutzung (Liste wird ergänzt).

Bahnwagen vor der Güterstrasse 8. – Die Schiffscontainer deuten auf eine lange Reise hin.

Restliches Areal: Kehrichtverbrennungsanlage

Luftbild der KVA

Der andere Teil des Areals wurde seit 1954 durch die Kehrichtsverbrennungsanlage genutzt, welche am Schluss auch Teile des Kellers an der Güterstrasse 8 belegte. Vor dem Bau der KVA wurde der Kehricht der Stadt Bern über 30 Jahre auf dem Areal des Gefängnis Witzwil im Seeland vergraben! 1975 musste die Anlage schon erweitert werden, da die Abfallmenge rascher zunahm als angenommen. Seit 2013 wird der Berner Abfall in der Energiezentrale Forsthaus verbrannt. Damit wurden die Flächen für eine neue Verwendung frei. EWB verkaufte das Areal 2012 der Stadt Bern.

Über die Planung und die Zwischennutzungen werde ich in einem weiteren Beitrag berichten.